Teslas perverse Praxis | Kunden werden bewusst ausspioniert!
Wie viel Privatsphäre gesteht Elon Musk euch Teslafahrern zu? Die Antwort ist gar keine! Aber das ist nicht der wirkliche Hammer. Sondern das die Aufnahmen die eure Teslas machen nicht nur alle gespeichert und archiviert werden, nein Mitarbeiter bei Tesla teilen die privaten Aufnahmen zur Belustigung im Firmenchat und führen Highscores für die lustigsten und ekligsten Momente der Teslafahrer. Warum das jeden Tesla-Fan etwas angeht, Elon Musk etwas pervers ist und was ihr tun solltet, falls ihr einen Tesla fahrt, das zerlegen wir jetzt mal in mundgerechte Häppchen und entlarven „Teslas perverse Praxis!“.
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Aktuell steht der Autobauer Tesla erneut in der Kritik für seinen Umgang mit privaten Informationen seiner Kunden. Die Schlagzeilen titeln: „Tesla-Mitarbeiter ergötzen sich an Videoaufnahmen aus fremden Autos„, „Tesla: Späße mit Kundenvideos führen zu Sammelklage“ und „Tesla-Mitarbeiter teilten Videos von Kundenauto-Kameras„. Das sind schwere Vorwürfe und deshalb dachte ich schauen wir mal was Tesla da so treibt und warum das problematisch ist.
In einem vergangenen Video habe ich euch mit Playmobilfiguren erklärt wie Tesla die Videoaufnahmen der Fahrzeuge behandelt und auswertet. Insbesondere der „Wächter-Modus“ wurde hier kritisch analysiert und durch den Kakao gezogen. Der aktuelle Vorwurf an Tesla lautet, dass Mitarbeiter von Tesla Videoaufnahmen privater Natur vom Außen- und Innenbereich der Fahrzeuge in internen Firmenchats zur Belustigung geteilt haben und sogar einen Highscore über das lustigste und ekeligste Video führen. Hier ist es also kein Einzelfall, wo ein Mitarbeiter einen Fehler begangen hat, sondern vielmehr eine gerngesehene Geschäftspraxis die Privatsphäre der Kunden zu missachten und sich darüber zu belustigen. Deshalb dachte ich mir, schau ich mal in die Datenschutzerklärung von Tesla und prüfe, was dran ist an den Medienberichten.
Die Medienberichte
Die Nachrichtenagentur Reuters hat aus Gesprächen mit neuen Teslamitarbeitern herausgefunden, dass private Videoaufnahmen der Teslas heimlich ausspioniert werden. Die Mitarbeiter sollen dabei die Videos aktiv in internen Chats geteilt haben und Highscores für die lustigsten und ekeligsten führen. Elon Musks persönliches Lieblingsvideo soll dabei eine DashCam-Aufnahme einer Kollision mit einem Kind auf einem Fahrrad sein. Aktuell ist noch nicht klar ob das Kind den Unfall überlebt hat. [Wie lustig nicht wahr?] Das Rechtsunbewusstsein scheint dabei schon auf die Mitarbeiter übergegangen zu sein, so sagten zwei davon: „Die Kunden hätte sowieso jede Erwartung von Privatsphäre aufgegeben.“ [Na dann, kann man ruhig weiter machen wie bisher und auf Gesetze pfeifen nicht wahr Elon?]
Dieses Verhalten des Autobauers scheint eine langanhaltende Praxis zu sein und ist angeblich von 2019 – 2022 aktiv durchgeführt worden. Aber wir wissen alle das es aktuell genauso weiter geht und das in Zukunft sich auch nichts ändern wird. Elon Musk ist und bleibt ein gefährliche Person ohne rechtsempfinden, oder Empathie. Aktuell wurde deshalb eine Sammelklage in Nord-Kalifornien eingereicht, welche ihr in den Quellen verlinkt finden könnt.
Damit werfen wir doch mal einen Blick in Teslas Datenschutzerklärung, um zu erfahren wie der Autobauer darüber informiert.
Die Aussagen Teslas
Wir überspringen den offensichtlich gelogenen Mumpitz ala [Ihre Privtsphäre ist uns wichtig.] und schauen uns den Abschnitt über die „Autopilot-Daten“ an. das ist der einzige Bereich wo über die Videoaufnahmen der Fahrzeuge überhaupt gesprochen wird. Dafür aber sehr ausführlich und vor allem vorsätzlich gelogen. So heißt es:
Die Kamerafunktion wurde von Grund auf konfiguriert, um Ihre Privatsphäre zu schützen. Tesla macht keine laufenden Aufnahmen und verfügt nicht über eine Live-View-Funktion. Standardmäßig werden moderne autonome Funktionen, die auf die außen am Fahrzeug angebrachten Kameras angewiesen sind, verarbeitet, ohne Ihr Fahrzeug jemals zu verlassen.
Huch, Elon was ist den das passiert? Erklär mir das mal bitte. Wie können deine kleinen perversen Mitarbeiter denn, die Video deiner Tesla-Fahrzeuge dann ansehen und mit ihren Kollegen teilen? Ich helfe dir mal kurz Elon. Das liegt daran, dass die Aussagen deiner Firma vorsätzlich gelogen sind und bewusst in die Irreführen sollen. Was nebenbei bemerkt schonmal zwei Straftatbestände sind die wir auf dein Konto der glorreichen Ignoranz verbuchen. Aber damit nicht genug, denn weiter heißt es:
Es gibt zwei Arten von Kameraaufzeichnungen, die von Ihrem Fahrzeug an Tesla übertragen werden können: Kameraaufzeichnungen zu sicherheitsrelevanten Vorfällen und zum Flottenlernen.
Natürlich ist es Sicherheitsrelevant Menschen beim Sex im Auto zu beobachten die Sittenpolizei unseres Sharia-Gesetzes muss das ja wissen. [Moment, hab ich da was verwechselt?] Tesla versichert uns…
Kameraaufzeichnungen sicherheitsrelevanter Vorfälle werden nur dann automatisch aufgezeichnet, wenn ein schwerwiegender sicherheitsrelevanter Vorfall vorliegt, wie z. B. eine Fahrzeugkollision oder das Auslösen von Airbags. Diese kurzen Clips sind bis zu 30 Sekunden lang und werden mit Ihrer Fahrgestellnr. (VIN) verknüpft, um Rettungsdiensteinsätze, Fahrzeugbewertungen und Pannenhilfe zu unterstützen (wobei solche Aufnahmen Zeitstempel und Standort-Metadaten enthalten können).
Dieses automatische Aufzeichnen ist by the way laut EU-DSGVO verboten und auch hier also der nächste Punkt auf Elons Konto. Diese werden dann auch ohne Nachfrage oder Zustimmung weitergeben und enthalten, weitere sensible Informationen. Ebenfalls verboten laut EU-DSGVO und somit der vierte Punkt.
Kameraaufnahmen zum Flottenlernen nutzen die außen am Fahrzeug angebrachten Kameras dazu, zu lernen, wie man Dinge […] erkennt. […] Wir möchten klarstellen, dass für die Weitergabe von Kameraaufzeichnungen zum Flottenlernen an Tesla Ihre Zustimmung zur Datenfreigabe erforderlich ist und dass diese jederzeit über den Touchscreen des Fahrzeugs revidiert werden kann, indem Sie zu „Software“ > „Weitergeben von Daten“ navigieren. Selbst wenn Sie dieser Weitergabe zustimmen, sind die Kameraaufzeichnungen auf 30 Sekunden begrenzt und bleiben anonym, sodass sie nicht mit Ihnen oder Ihrem Fahrzeug in Verbindung gebracht werden können.
Die Aufnahmen bleiben annonym? Schwierige Kiste die Annonymität einer Person zu wahren, deren Gesicht ich aufnehme. Kommen wir mal zur besten Stelle „Innenkameras“ dort lesen wir:
Fahrzeuge […] sind mit einer Innenkamera ausgestattet, die sich oberhalb des Rückspiegels befindet und standardmäßig ausgeschaltet ist. Wenn Sie die Innenkamera aktivieren, […] wird ein kurzer Videoclip aufgenommen und im Anschluss an einen sicherheitsrelevanten Vorfall (wie eine Fahrzeugkollision oder eine Notbremsung) an Tesla übertragen. […] Es werden keine Videos übertragen, wenn sich kein sicherheitsrelevanter Vorgang ereignet hat. […] Zum Schutz Ihrer Privatsphäre sind Aufnahmen, die mit der Innenkamera angefertigt wurden, anonym […] Sie können die Erhebung dieser Daten auch jederzeit aktivieren oder deaktivieren (über Software > Weitergeben von Daten).
Da kann man echt nur noch drüber lachen. Diese Verfrorenheit ist wirklich beispiellos. Hier werden die Kunden von Tesla dreist angelogen und über die Standortdaten die mit jedem Video ebenfalls übertragen werden, wird gar nicht erst geredet. Es liest sich wie die Einverständniserklärung in einen freiwilligen Knastaufenthalt. [Bitte stimmen Sie jetzt hier der totalen Überwachung und Missachtung Ihrer Privatsphäre zu.] Tesla meint offensichtlich, dass die EU-DSGVO für Sie keine Bedeutung hat und das es irrelevant ist die Privatsphäre von Menschen auszuspionieren. Die größte Dreistigkeit ist dann der Hinweis:
Es liegt in Ihrer alleinigen Verantwortung, alle vor Ort geltenden Vorschriften und Bestimmungen zum Schutz persönlichen Eigentums hinsichtlich der Verwendung von Kameras zu beachten und einzuhalten.
Eff you Elon, eff you! Die Privatpersonen auf Ihre Pflichten hinweisen und selbige mit Füßen treten, als teil der etablierten Geschäftspraxis. Du bist wirklich der König der Asozialen. Du gehörst wirklich weggesperrt. Von moralischem Empfinden keine Spur und andere belehren. [Du hättest katholischer Priester werden sollen, das ist deren Markenkern seit 2000 Jahren.] Das alles führt uns nun zu der Frage,
Was mache ich als Tesla-Besitzer?
Zunächst einmal wäre Akzeptanz für die eigene Fehlbarkeit ganz gut. Immerhin habt ihr dieses Spionagewerkzeug gekauft, weil euch nichts anderes interessiert hat als die Werbelügen. Dann solltet ihr jetzt auch nicht meckern, wenn ihr dafür persönlichen Schaden davon tragt. Aber Tesla hat offensichtliche Falschaussagen in Ihrer Datenschutzerklärung und damit habt ihr eine Möglichkeit gegen dieses Verhalten zu klagen. Wie in den USA aktuell auch passiert. Außerdem habt ihr das Recht auf Auskunft nach Art. 15, zu welchem ich euch hier ein Video verlinke. Da könnt ihr lernen wie ihr Tesla dazu auffordert, euch alle Daten über euch bereitzustellen. Ebenso könnt ihr die Löschung aller eurer Daten einfordern. Die Videoaufzeichnungen berühren dabei die Informationen zur Durchführung eures Kaufvertrags nicht und sind somit nicht relevant für andere gesetzliche Pflichten. Also am besten schaltet ihr die Datenweitergabe im Fahrzeug aus, fordert dann eure Datenauskunft ein und danach die Löschung der Daten.
Am besten wäre es natürlich keinen Tesla mehr zu kaufen oder zu fahren, weil dieser Konzern und besonders Elon Musk niemals ein Interesse an einem Menschen haben wird. Es geht um Kohle und sonst nichts, dass beweist diese Ignoranz mal wieder par exellence.
Ich hoffe das Video hat euch geholfen die wahren Motive Teslas etwas besser einzuordnen und euch gefallen. Auch wenn das Thema wirklich depri ist lasst ein Abo da und schreibt mal in die Kommentare, ob ihr einen Tesla habt und wie oft ihr darin nackt durch die Gegend fahrt. Falls nicht, frag ich einfach bei Tesla nach, die wissen es bestimmt ganz genau. Tschau!
Quellen:
https://www.tesla.com/de_de/legal/privacy
https://www.heise.de/news/Tesla-Mitarbeiter-ergoetzen-sich-an-Videoaufnahmen-aus-fremden-Autos-8688648.html
https://www.heise.de/news/Tesla-Sammelklage-als-Reaktion-auf-Umgang-mit-Videomaterial-8854871.html
https://www.golem.de/news/ueberwachung-tesla-mitarbeiter-teilten-videos-von-kundenauto-kameras-2304-173288.html
https://www.reuters.com/technology/tesla-workers-shared-sensitive-images-recorded-by-customer-cars-2023-04-06/
https://storage.courtlistener.com/recap/gov.uscourts.cand.410887/gov.uscourts.cand.410887.1.0.pdf